Die Verbindung zweier Welten für eine spannende Nahrungsmittelproduktion
In einer Aquaponik Anlage werden zwei Nahrungsmittel- Produktionen kombiniert:
In Fischtanks wachsen Fische auf, das Schmutzwasser aus der Fischproduktion enthält wertvollen Dünger für die Pflanzen. Denn rund um die Uhr läuft das Wasser im Kreislauf durch die Pflanzenbeete.
Die Funktionsweise einer Aquaponikanlage
Die Fische leben in Wasser, welches ständig von den Pflanzen „gereinigt“ wird.
Diese entnehmen dem Wasser die Nährstoffe für ihr Wachstum. Sie profitieren von den Abfällen aus dem Fischwasser.Entscheidende Vorteile einer Aquaponik-Anlage als Zukunftstechnologie ist eine kombinierte Kultivierung von Fischen und Gemüsen. „Unkräuter“ fallen praktisch weg, Jäten ist nicht nötig.Im Aquakultur-Teil der Anlage leben die Fische und produzieren Dünger für die Nutzpflanzen. Dies können Gemüse wie Tomaten oder Mangold sein. Auch Gewürze wie Petersilie, Pfefferminze und etliches mehr wachsen üppig. Die Pflanzen leben in Hydrokultur. Sie werden über die Wurzeln mit Dünger der Fische versorgt.
In der Aquaponik werden zwei der produktivsten Lebensmittelanbau-Systeme miteinander kombiniert. Dies sind zirkulierende Aquakultursysteme und die Hydroponik. Beide sind weit verbreitet auf der ganzen Welt und bekannt für erhöhte Erträge, die bessere Nutzung von Land und Wasser, eine einfache Methode zur Kontrolle von Umweltverschmutzungen. Das System ist sehr produktiv und liefert eine hohe Qualität- und Lebensmittelsicherheit.
Ein System mit geschlossenen Kreisläufen
Die Prozesse laufen in einem geschlossenen Wasser- und Nährstoffkreislauf ab. Dieser wird weitestgehend automatisiert geregelt, was den Betrieb einer solchen Anlage extrem vereinfacht. Ein zentraler Computer steuert die Fütterung der Fische und die Wasserpumpe. Er misst dank Sensoren aktuelle Daten aus deiner Aquaponik-Anlage wie:
- PH-Wert
- Raumfeuchtigkeit
- Lichtstärke für ein optimales Pflanzenwachstum
- Raum- und Wassertemperaturen und vieles mehr.
Dies garantiert, dass die Anlage messtechnisch begleitet werden kann. es ist jederzeit möglich auf die Messwerte zuzugreifen.
Die Vorteile des geschlossenen Systems
- Unabhängiges und effizientes Lebensmittelherstellungs-System
- Zwei mögliche Nahrungserzeugnisse: Gemüse und Fische.
Wer vegan oder vegetarisch lebt, kann sich auch Zierfische halten wie z.B. Kois. Diesen geht es sehr gut in Aquaponik- Kreislaufsystemen, da das Wasser ständig von den Pflanzen gereinigt wird. - Aquaponik ist sehr wassersparend.
- Es braucht keine Erde.
- Es werden keine künstlichen Dünge- und „Pflanzenschutz“-Mittel gebraucht. Aquaponik kann nur in biologischer Produktion erfolgen.
- Höhere Qualität und Produktionseffizienz.
- Geringere Gefahr von Krankheiten und äusseren Verunreinigungen.
- Die höhere Produktionskontrolle führt zu weniger Verlusten.
- Kann an fast jedem Standort betrieben werden.
- Verursacht wenig Abfall, z.B. kein schmutziges Abwasser.
- Der tägliche Unterhalt in der Anlage ist einfach und schnell erledigt und kann von praktisch jeder Person ausgeführt werden. Ein Beispiel ist eine einfache Sichtkontrolle der Anlage. Viele Kontrollen sind bei unserem System automatisiert und daher ortsunabhängig.
- Jede Anlagengrösse ist möglich.
Wo stelle ich so eine Aquaponik-Anlagen hin?
Aquaponik-Anlagen können sowohl in Gewächshäusern als auch in umgenutzten Industriehallen stehen. Kleinere Anlagen sehen auch in Räumen wie zum Beispiel bei dir Zuhause schön aus. Ihr hoher Ertrag pro Fläche macht Aquaponik deshalb in städtischen Gebieten besonders attraktiv. Beheizbare Räume treiben das Wachstum zudem enorm an. Wer sich für eine Besichtigung einer Anlage interessiert, kann sich für einen Besichtigungstermin der Anlage von Raffael Känzig in Niederlenz melden (über Kontaktformular).
Zu wenig Licht?
Es ist möglich, die Nutzpflanzen auch unter künstlichem Licht zu kultivieren. So wachsen die Salate auch ohne Sonnenlicht, also auch dort, wo zu wenig Licht vorhanden ist. Mit einer zusätzlichen Beleuchtung werden die Sonnenstunden in den dunkleren Wintertagen verlängert.
Aquaponik ökologisch sinnvoll einsetzen
Wo es das Klima erlaubt, stehen die Anlagen unter freiem Himmel. In unseren Breitengraden leben die Fische und wachsen die Nutzpflanzen mit natürlichem Sonnenlicht in einem Gewächshaus am besten.
Warum denn Fische?
Fische produzieren den ganzen Tag Kot und Urin. Mit diesen Abfallstoffen wird in der Aquaponik-Anlage gedüngt. Die Abfallstoffe selber werden für die Fische in erhöhter Konzentration giftig.
Die Pflanzen sind grundsätzlich sehr dankbar für die Abfallstoffe der Fische. Allerdings braucht es eine chemische Umwandlung der Stoffe, damit diese von den Pflanzen aufgenommen und als Dünger verwendet werden können.
Dieser Prozess der Umwandlung wird von Bakterien übernommen. Die Bakterien bilden im Schlammabscheider und auch im Wachstumssubstrat der Nutzpflanzen einen hoch produktiven Biofilm.
Umwandlung der Stoffe im Biofilm
Die Umwandlung geschieht durch Bakterien in den folgenden zwei Stufen:
- Der erste Bakterienstamm (nitrosomonas) verdaut den Kot und den Urin der Fische (Ammonium) zu Nitrit.
- Eine zweite Gruppe Bakterien (nitrobacter) wandelt das Nitrit in pflanzenverfügbares Nitrat um.
Das nun entstandene Nitrat kann als Dünger von den Pflanzen aufgenommen und verwertet werden. Jetzt ist der Kreislauf geschlossen, denn die Pflanzen säubern das Wasser von Nitrat und die Fische dürfen es jetzt wieder verdrecken.